"Just One" ist ein Spiel, das auf den ersten Blick vielversprechend erscheint, jedoch bei genauerer Betrachtung ernüchternd ist. Entwickelt von Ludovic Roudy und Bruno Sautter, wurde "Just One" mit dem Spiel des Jahres 2019 ausgezeichnet und erweckt damit den Eindruck eines innovativen und unterhaltsamen Spiels. Doch trotz dieser Auszeichnung und des Lobes vieler Spieler bleibt "Just One" weit hinter den Erwartungen zurück und enttäuscht auf mehreren Ebenen.
Der Kernmechanismus von "Just One" ist simpel: Die Spieler arbeiten zusammen, um ein geheimes Wort zu erraten, indem sie sich gegenseitig Hinweise geben. Klingt interessant, oder? Leider ist die Ausführung dieses Konzepts alles andere als fesselnd. Die Hinweise, die die Spieler geben können, sind äußerst begrenzt und oft oberflächlich. Sie beschränken sich auf einzelne Wörter, die das geheime Wort beschreiben sollen, was die kreative Entfaltung und die strategische Tiefe des Spiels erheblich einschränkt. Anstatt tiefgründige und vielschichtige Hinweise zu geben, müssen die Spieler sich mit simplen Begriffen begnügen, die oft wenig hilfreich sind und das Spiel schnell monoton machen.
Ein weiteres Problem von "Just One" ist die begrenzte Interaktion zwischen den Spielern. Während des Spiels geben die Spieler abwechselnd Hinweise, aber es gibt wenig Raum für Diskussionen oder gemeinsame Strategieentwicklung. Dies führt dazu, dass sich das Spiel oft wie eine Serie von isolierten Aktionen anfühlt, anstatt wie ein gemeinschaftliches Erlebnis, bei dem die Spieler zusammenarbeiten, um ein Ziel zu erreichen. Die begrenzte Interaktion trägt dazu bei, dass das Spiel an Tiefe und Dynamik verliert und schnell monoton wird.
Des Weiteren leidet "Just One" unter einem Mangel an Wiederspielbarkeit. Nach einigen Runden werden die Wörter wiederholt, was die Spannung und den Reiz des Spiels mindert. Da die Spieler bereits wissen, welche Wörter im Spiel enthalten sind, geht ein Großteil der Überraschung und des Entdeckungsreizes verloren. Dies führt dazu, dass das Spiel schnell vorhersehbar wird und seinen Reiz verliert.
Ein weiteres Ärgernis von "Just One" sind die unvermeidlichen Momente der Frustration, die das Spielerlebnis trüben. Da die Spieler keine Kontrolle darüber haben, welche Hinweise sie erhalten, kommt es oft vor, dass Hinweise gegeben werden, die wenig hilfreich oder sogar irreführend sind. Dies führt zu Momenten der Verärgerung und Enttäuschung, die das Spielerlebnis beeinträchtigen und den Spaß mindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Just One" trotz seiner vielversprechenden Prämisse und seiner Auszeichnungen als Spiel des Jahres 2019 ein enttäuschendes Spielerlebnis bietet. Die begrenzten Hinweise, die begrenzte Interaktion zwischen den Spielern, die mangelnde Wiederspielbarkeit und die frustrierenden Momente der Verwirrung tragen dazu bei, dass das Spiel hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und seinen Reiz schnell verliert. Trotz seines Erfolgs und seiner Popularität bleibt "Just One" ein Spiel, das besser vermieden werden sollte, wenn man nach einem unterhaltsamen und anspruchsvollen Spielerlebnis sucht.